Historische FidelnAls Streichinstrument des Mittelalters und der Renaissance war neben der Fidel vor allem die Rebec von Bedeutung. Während die mittelalterliche Fidel einen flachen Boden und ein Wirbelbrett mit senkrecht vorn oder hinten aufgesetzten Stimmwirbeln hatte, besaß die Rebeck einen gewölbten Rücken und zur Seite abstehende Stimmwirbel. Der Bogen bestand aus einem gebogenen Stab, der die Rosshaarbespannung straff hielt. Die historische Fidel ist schon im 11. Jahrhundert nachweisbar. Sie besaß meist fünf bis sieben Saiten in Quint- und Quartstimmung, von vorne oder hinten gesteckte Wirbel und einen ovalen oder taillierten Korpus. Die Fidel war das wichtigste Instrument der Troubadours und Minnesänger, Hieronymus von Moravia überliefert im 13. Jahrhundert die meistverbreiteten Stimmungen der Fidel: 1. d-G-g-d'-d' 2. d-G-g-d'-g' 3. G-G-d-c'-c' Die Stimmungen 1 und 3 könnten darauf hinweisen, dass die Fidel mitunter Doppelsaiten verwendete, somit rein musikalisch gesehen manchmal nur über drei Spielsaiten verfügte, ähnlich wie das Rebec. Im 15. Jahrhundert entwickelte sich aus der Fidel die Viola da braccio, die zusätzlich zu den fünf Spielsaiten zwei neben dem Griffbrett befindliche Bordunsaiten hatte. Die Stimmung dieses Instrumentes war d-d'-g-g'-d'-a'-e. Aus Fidel und Rebec entwickelten sich die heutigen Streichinstrumente. Die Lira da braccio des 15. Jahrhunderts war der heutigen Violine schon sehr ähnlich. |